Landolf Ladig, NS-Verherrlicher

· Allgemein

Schrieb Björn Höcke (AfD) 2011 und 2012 unter dem Pseudonym „Landolf Ladig“ Texte für NPD-Magazine? Und warum wäre das problematisch? Auf diese beiden Fragen wird hier noch einmal kompakt eingegangen.

Ist Björn Höcke „Landolf Ladig“?

Ich habe an verschiedenen Stellen (unter anderem in diesem Video) die Argumentation mit zahlreichen Belegen geführt. Hier soll sie zusammengefasst werden.

Björn Höcke war bereits politisch aktiv vor seiner AfD-Mitgliedschaft. Nach einem Leserbrief von 2006 wurde er angemahnt, sich als verbeamteter Geschichtslehrer mit extremen Positionen zurückzuhalten (verbeamtete Lehrer müssen besonders  verfassungstreu sein). Sein Freund Heiner Hofsommer hatte vor über zehn Jahren nach extremen Äußerungen seinen Lehrerberuf aufgeben müssen. Der neurechte Karlheinz Weißmann machte Höcke bei einem politischen Treffen lange vor dessen AfD-Mitgliedschaft klar, dass er sich als Lehrer nicht öffentlich mit seinen radikalen politischen Positionen äußern könnte, ohne der Karriere zu schaden. Der Focus berichtet über eine Teilnahme Höckes an einem neurechten Treffen aus dem Jahr 2007:

„Im März 2007 besucht er eine Veranstaltung rechtskonservativer Publizisten in Fulda. Er kommt mit Dieter Stein ins Gespräch, dem Chefredakteur der Wochenzeitung ‚Junge Freiheit‘. ‚Er kam mir damals schon wie ein Erleuchteter vor, der sich für zu Höherem berufen hält‘, sagt Stein. ‚Als ich ihn fragte, ob er Lust hätte, gelegentlich als Autor für die ,Junge Freiheit‘ zu arbeiten, sagte er, er wolle wegen seines Berufs als Lehrer nur unter Pseudonym schreiben.'“ (Hannes Vogel/ Andreas Niesmann: Sein Kampf, in: Focus, 09.01.2016; Ausgabe: 02; Seite: 42-46)

Höcke ist nicht erst seit 2013 politisch aktiv, wie auch Hofsommer berichtet. Allerdings ist er vor 2013 nicht öffentlich politisch aufgetreten -sehr wahrscheinlich, weil dies mit seinem Lehrerstatus kollidiert wäre. Die Frage ist, wo und wie Höcke politisch aktiv gewesen ist.

Wo war Höcke vor seiner AfD-Zeit politisch aktiv?

Zwischen 2007 und Anfang 2013 findet sich nur ein einziges öffentliches politisches Statement von Björn Höcke, welches nicht unter Pseudonym geschrieben worden ist. Dies war ein Leserbrief in der Jungen Freiheit von 2008 zu einem Beitrag von Hans-Olaf Henkel. Höcke plädierte dort für einen marktwirtschaftlichen „Dritten Weg“ jenseits von Kapitalismus und Kommunismus. Höcke scheint also politisch nicht inaktiv gewesen zu sein, was Stein, Weißmann, Kubitschek und Hofsommer bestätigten, nur eben nicht öffentlich mit seinem eigenen Namen aktiv, sondern quasi „undercover“. Eine Rezension von 2009 für ein Buch von Hofsommer beispielsweise ist mit einem falsch geschriebenen Namen von Höcke im Internet nur schwer zu finden. Wer „Björn Höcke“ in die Suchmaschine eingibt, findet diese Rezension nicht. Ein weiterer Hinweis: Für den Web-Auftritt einer „Patriotischen Gesellschaft“, die 2011 in Bornhagen tagte, bedankte sich ein Teilnehmer bei „Herrn Höcke“ – der einzige und wahrscheinlich nicht eingeplante Hinweis auf Höckes Aktivität in dieser Gruppe. Im Jahr 2011 taucht auch Höckes Leserbrief von 2008 wieder auf. Diesmal aber anonym in einer völkischen Zeitung – allerdings nicht als Leserbrief oder als Zitat gekennzeichnet, sondern unauffällig im Fließtext eingearbeitet. Hätte Höcke nicht als rechter Politiker Karriere gemacht, was bis 2012 noch gar nicht absehbar war, hätte niemand diese Verstrickungen aufgedeckt.

Der Text, von dem hier die Rede ist, wurde unter dem Pseudonym „Landolf Ladig“ verfasst. Er besteht zum Teil wörtlich aus Höckes drei Jahre zuvor geschriebenen Leserbrief. Aber der Text hat auch sonst sehr viele Ähnlichkeiten mit Höckes Duktus der heutigen Tage. Höcke war zu diesem Zeitpunkt, als der erste „Ladig“-Text erschien, politisch aktiv. Er kannte aber die Konsequenzen, die ein offenes politisches Engagement auf Grundlage seiner Ideologie nach sich ziehen konnte.  Seine politische Aktivität hätte zu einem ähnlichen Resultat führen können, wie die Aktivitäten seines politischen Freundes und Ex-Lehrers Hofsommer. Hatte Höcke also unter dem Pseudonym „Landolf Ladig“ geschrieben?

Ergänzung 17.04.2017: Wie sich Anfang 2017 herausstellte, nahm Björn Höcke 2010 an der Dresdner Neonazi-Demo von NPD und JLO zum „Gedenken“ an die Bombenabwürfe teil. Es ist deutlich zu sehen und zu hören, dass Höcke inmitten der Nazi-Kundgebung mit geballter Faust skandiert „Wir wollen marschieren!“

„Ladigs“ Texte

Die Zeitschrift, in der „Ladig“ 2011 schrieb, heißt „Volk in Bewegung“. Herausgegeben wird sie von dem mehrfach vorbestraften Neonazi und NPD-Kader Thorsten Heise. Heise und Höcke haben bereits zugegeben, dass sie sich kennen und sich persönlich getroffen haben. Ihre Kinder gehen zur selben Schule. Ein Journalist der taz schreibt, dass Höcke seine Kinder auch schon mal bei Heise abgeholt habe. Natürlich haben Höcke und Heise auch über politische Dinge gesprochen. 2011 war Höckes älteste Tochter im Grundschulalter. In dieser Zeit zwischen 2011 und 2012 entstanden die drei „Ladig“-Texte mit insgesamt nur zehn Seiten Länge. Alle drei Texte wurden in Magazinen von Thorsten Heise herausgegeben. Die beiden älteren Texte erschienen in „Volk in Bewegung“, der letzte Text Ende 2012 in der „Eichs-Feldstimme“, kurz vor der Gründung der AfD im Januar 2013, in die Höcke dann umgehend eintrat. Seit Höcke öffentlich politisch aktiv ist, gibt es keine „Ladig“-Texte mehr.

 

Ausschnitt aus "Ladigs" Text in "Volk in Bewegung"

Ausschnitt aus „Ladigs“ Text in „Volk in Bewegung“ 2011.  Rot unterstrichen die Plagiate / Selbstplagiate von Björn Höcke

 

„Volk in Bewegung“

In „Ladigs“ Text von 2011 geht es unter anderem um „Populationsökologie“ und um „Postwachstumsökonomie“, zwei Steckenpferde von Björn Höcke.  Es geht wörtlich um den „Dritten Weg“, den auch Höcke in seinem Leserbrief pries. Wie gesagt, ganze Passagen sind wortwörtlich von Höcke übernommen. Plagiat oder Selbstplagiat? In „Ladigs“ Text von 2011 ist also das einzige öffentlich auffindbare Statement von Höcke übernommen worden, ohne dass dies als Zitat gekennzeichnet wurde. Es geht aber weiter. Während „Ladig“ hier von Höcke (von sich selber?) abgeschrieben hat, ist es in Zukunft umgekehrt. In zahlreichen Reden und Interviews und Statements von Höcke ab 2013 finden sich wortwörtliche Übereinstimmungen mit den „Ladig“-Texten von 2011 und 2012. Es handelt sich dabei nicht nur um frappierende Ähnlichkeiten in den Forderungen und Formulierungen, sondern auch um den Gebrauch von in politischen Texten eher ungewöhnliche Vokabeln wie „Pertubation“, „Behaviorismus“, „Entelechie“, „Vernutzung“, „Entropie“, „Homöostase“. Die Person mit dem Pseudonym „Ladig“ benutzte diese ungewöhnlichen Begriffe, die aus sehr unterschiedlichen Kontexten stammen, in den zehn Seiten von 2011 und 2012. Exakt die selben Begriffe werden dann ab 2013 von Björn Höcke weiter genutzt. War Höcke so fasziniert von den „Ladig“-Texten, dass er alle Vokabeln in seinen aktiven Wortschatz aufnahm und in freien Reden mit diesen „Ladig“-Vokabeln um sich warf? Möglich, aber unwahrscheinlich. Sehr viel wahrscheinlicher ist es, dass Höcke diese Begriffe bereits vor 2013 gerne benutzte in seinen Aktivitäten, die nicht unter seinem Namen an die Öffentlichkeit gelangen sollten. Sehr erklärungsrelevant um nicht zu sagen verräterisch ist in diesem Zusammenhang ein Fehler in den freien Reden von Höcke. „Ladig“ zeigte sich in seinem ersten Text begeistert von einem umfangreichen Werk von Peter Watson, das „Opus Magnum ‚Genius der Deutschen'“ wie „Ladig“ euphorisch schrieb. Auch Höcke wies in seinen Reden mehrfach auf Peter Watsons Werk hin und pries es ebenfalls als „Opus Magnum ‚Genius der Deutschen'“. Nun solle man annehmen, dass jemand, der ein tausendseitiges Buch mit so großer Begeisterung liest, dass er es mehrfach in öffentlichen Reden zur Lektüre empfiehlt, zumindest auch den Titel des Buches gelesen hat. Peter Watsons Buch heißt allerdings nicht „Genius der Deutschen“, sondern „Der deutsche Genius“ (engl. Original „The German Genius“). Es ist davon auszugehen, dass der Geschichtslehrer Höcke, der mehrfach das Buch gepriesen hat, tatsächlich das Buch auch gelesen hat. Es ist also unwahrscheinlich, dass er in der völkischen Zeitung „Volk in Bewegung“, die vielleicht bei Heises auf dem Wohnzimmer lag, zufällig „Opus Magnum ‚Genius der Deutschen‘ von Peter Watson“ aufschnappte und seither diesen Fehler in seinen Reden weiterverbreitete. Die einzig plausible Erklärung ist, dass Höcke sich den falschen Titel eingeprägt hat und diesen nun in freien Reden falsch verwendet. Auf diese falsche Einprägung ist auch der Fehler im Text „Volk in Bewegung“ zurück zu führen. Die einzig plausible Erklärung für diesen doppelt vorkommenden Fehler verbunden mit der identischen Kennzeichnung des Werks als „Opus Magnum“ ist, dass Björn Höcke als „Landolf Ladig“ 2011 den Text geschrieben hat.

An dieser Stelle wäre es sinnvoll, offen zu machen, wie ich auf die Texte von Landolf Ladig gestoßen bin. Es werden dann noch weitere „Überzufälligkeiten“ deutlich, die erklärungsrelevant sind, deren Erklärung aber nur auf eine Weise plausibel ist.

„Eichsfeld-Stimme“

Ich hatte Ende 2014 begonnen, Höckes Reden und Texte zu analysisieren. Mir fiel dabei ein Begriff auf, der mir merkwürdig erschien, und über diesen Begriff bin ich „Landolf Ladig“ auf die Spur gekommen.

Höcke wurde im Sommer 2014 in einem Interview zur Orientierung der AfD befragt, unter anderem wollte man wissen, ob die AfD die Marktwirtschaft ablehne. Er antwortete, die AfD sei für die Marktwirtschaft, schränkte dann aber ein, dass er persönlich den aktuellen Finanzkapitalismus ablehne: „Ich bin für eine organische Marktwirtschaft“. Ich kannte die NS-Wirtschaftstheorien, die in den 1930er Jahren eine „organische Wirtschaft“ anstrebten. Aber den Begriff „organische Marktwirtschaft“ kannte ich nicht. Ich suchte daher im Internet nach diesen Begriff und fand neben dem Höcke-Interview nur zwei weitere Treffer: ein Treffer aus dem Jahr 1936, in dem es um die Nazi-Ökonomie ging, die mit „organische Marktwirtschaft“ bezeichnet wurde; und ein sehr viel aktuellerer Treffer in einem NPD-Magazin („Eichsfeld-Stimme“) von 2012, geschrieben von einem „Landolf Ladig“ und herausgegeben von Höckes Bekannten Thorsten Heise. Allein die Tatsache, dass Björn Höcke und ein Mensch mit dem Pseudonym „Landolf Ladig“ den selben Begriff benutzen, der sich nur bei den beiden und sonst nirgends findet, drängt den Verdacht auf, dass Höcke unter dem Pseudonym „Ladig“ geschrieben hat. Der Verdacht erhärtet sich, wenn man den Artikel liest. Überschrieben ist der Artikel mit „Ein Dorf in Thüringen“. Es geht um Bornhagen, ein Dreihundertseelen-Dorf, in dem Björn Höcke seit 2008 lebt. In dem Artikel wird zu Beginn auf ein „altes Pfarrhaus“ eingegangen. Das ist das Haus, welches Höcke 2008 erstanden hat und in dem er seither wohnt. Inhaltlich werden in diesem Artikel aus dem Jahr 2012 von „Landolf Ladig“ genau die Themen behandelt und genau die Forderungen gestellt, die auch von Höcke ab 2012 behandelt und gestellt werden und zwar mit fast identischen Formulierungen: Es geht darum, dass die Deutschen zu wenig Kinder kriegen, es geht um Einwanderung, es geht um „organische Marktwirtschaft“. Bereits nach Sichtung dieses kurzen Textes in der „Eichsfeld-Stimme“ war klar: Entweder ist „Landolf Ladig“ ein sehr guter Bekannter von Björn Höcke, der mit ihm zusammen politische Ideen entwickelt und Begriffe erfindet, oder aber Björn Höcke ist selber dieser „Landolf Ladig“. Die weiteren Recherchen, die zu den oben aufgeführten Ergebnis kamen, lassen die zweite Erklärung sehr viel plausibler erscheinen als die erste.

Ist „Ladig“ „nur“ ein sehr enger Bekannter Höckes?

Sollte „Landolf Ladig“ nur ein sehr enger Bekannter von Björn Höcke sein, mit dem er seit Jahren eine politische Ideologie erarbeitet und propagiert, dann würde sich die Frage stellen, warum es „Ladig“ nicht mehr gibt, seit Höcke öffentlich Politik betreibt. Was würde „Ladig“ hindern, weiterhin für Thorsten Heise oder anderswo Texte schreiben? Weder ein „Ladig“ noch der Stil und die Begriffe von „Ladig“ finden sich in irgendwelchen Texten seit 2013 – außer bei Björn Höcke . Und warum sollte sich der enge Bekannte von Björn Höcke mit dem Vornamen ausgerechnet wie der älteste Sohn von Björn Höcke genannt haben, hätte das nicht etwas sehr anzügliches? Wäre es nicht sehr viel wahrscheinlicher, dass Björn Höcke selber auf den Namen „Landolf“ bei der Wahl eines Pseudonyms zurückgriff, wo er doch seinen Sohn kurz zuvor bereits einen sehr ähnlichen Namen gab?

Höckes fehlender „Mut zur Wahrheit“

Höcke schweigt dazu. Er ist nicht bereit, Licht ins Dunkel zu bringen. Seit ich die Höcke-„Ladig“-Identitäten aufgedeckt habe, äußert sich Höcke nicht mehr zu meiner Person. Anfang 2015 hatte er noch in eine mehrere Minuten dauernde Hetztirade gegen mich in einer Rede eingebaut. Seit der Aufdeckung werde ich gemieden wie „Du-weißt-schon-wer“. Der Aufforderung vom damaligen Lucke-Vorstand an Höcke, eine eidesstattliche Erklärung abzugeben, dass er nicht für die NPD geschrieben hat, und mich wegen Verleumdung anzuzeigen, ist Höcke nicht nachgekommen, obwohl er in anderen Fällen sehr schnell dabei ist, Kritiker anzuzeigen.

Ich möchte nun auf den letzten Punkt zu sprechen kommen: warum es wichtig ist, die Causa „Höcke-Ladig“ aufzuklären.

Warum es wichtig ist, die Causa „Ladig“ zu klären

In einem aktuellen Artikel in der Jungle-World wird auf Höcke konkret eingegangen. Richard Gebhardt skizziert dort sehr kenntnisreich Höcke als Vertreter der „Neuen Rechten“ und sein Verbindungen zu Götz Kubitschek. Gebhardt schreibt:

„Fast unerheblich scheint es mittlerweile, ob er tatsächlich einst unter dem Pseudonym Landolf Ladig für Nazipostillen wie Volk in Bewegung geschrieben hat. Für diesen Vorwurf hat der Publizist Andreas Kemper zwar plausible Argumente vorgelegt. Allerdings verrät schon Höckes bekannt gewordene Rede über den Antagonismus zwischen Christentum und Judentum die Geisteshaltung des Politikers.“

Das Argument ist: Björn Höcke ist durch sein aktuelles Auftreten so deutlich als Rassist, Antisemit und Rechtsextremist zu erkennen, dass eine Aufklärung über „Landolf Ladig“ so gut wie keinen weiteren Erkenntnisgewinn bringt. Wer wissen will, wie rechts Höcke ist, der müsse sich nur mal mit seinen Reden auseinandersetzen.

„Ladigs“ NS-Verherrlichung

Ich bin mir nicht sicher, ob tatsächlich die Inhalte „Landolf Ladigs“ bekannt sind. „Ladig“ hat nicht einfach nur im NPD-Magazin 2012 dazu aufgerufen, die NPD zu wählen. Er hat zudem in Heises „Volk in Bewegung“ geschrieben und dieses Blatt ist eher rechts von der NPD anzusiedeln. Entsprechend waren auch die Texte von „Ladig“. Er schrieb dort, dass Deutschland zweimal von Fremdmächten überfallen worden sei – 1. Weltkrieg und 2. Weltkrieg – aus puren Neid auf das prächtig gedeihende Deutschland. Beim zweiten Überfall kam noch hinzu, so „Ladig“, dass sich im Nationalsozialismus die erste staatlich organisierte Antiglobalisierungsbewegung entwickeln konnte. Um zu verhindern, dass sich dieses Erfolgsmodell auf andere Staaten ausweite, überfielen die fremden Mächte Deutschland. Doch, so „Ladig“ weiter, in der Avantgarde der identitären Systemopposition lebe diese Glut weiter, und es gelte, in der kommenden Revolution den Führungsanspruch durchzusetzen. „Ladig“ vertritt hier also einen nationalrevolutionären Ansatz gekoppelt mit NS-Verherrlichung. Die faschistische Ideologie, die in Höckes Aussagen deutlich wird, wird in den „Ladig“-Texten zugespitzt und unverblümt NS-verherrlichend. Was unter dem Pseudonym „Ladig“ geschrieben wurde, ist also tatsächlich noch „krasser“.

Zum Schluss möchte ich noch einen weiteren Punkt ansprechen, der deutlich macht, warum trotz aller bereits öffentlich gewordener faschistischer Ideologie von Björn Höcke die Aufdeckung in der Causa „Ladig“ wichtig ist.

Ist Björn Höcke von Thorsten Heise abhängig?

Thorsten Heise, in dessen Magazinen die „Ladig“-Texte geschrieben wurden, war der Chef der neonazistischen FAP in Niedersachsen. Er hat ein Dutzend Vorstrafen, unter anderem wegen Körperverletzung gegen Polizisten. Bei einer Razzia wurden mehrere Waffen (Pistole, Maschinenpistole, Maschinengewehr) entdeckt. Und Thorsten Heise hatte Kontakte zum „Thüringer Heimatschutz“ und wird immer wieder mit dem „NSU“ in Verbindung gebracht. Thorsten Heise ist also deutlich zum rechten Rand der NPD zu zählen.

In der NPD macht man sich Sorgen, weil die AfD ihnen die Stimmen abgräbt. Das sprach vor kurzem noch der NPD-Vorsitzende während des NPD-Bundesparteitages in seiner Rede an. Thorsten Heise hingegen sieht das Ganze entspannter. Die AfD würde der NPD nutzen, wird er während des Parteitages von einem Journalisten zitiert. Dabei ist die AfD gerade in Heises Heimatland Thüringen sehr viel stärker und sehr viel weiter rechts als in anderen Bundesländern, also gleich doppelt eine deutlich größere Gefahr für die NPD als im Bundesdurchschnitt. Und Höcke ist der AfDler, der wie kein anderer der NPD die Stimmen klaut. Woher nimmt also ausgerechnet Heise seine Gelassenheit?

Thorsten Heise weiß natürlich, wer hinter dem Pseudonym „Landolf Ladig“ steckt. Sollte Höcke unter dem Pseudonym „Landolf Ladig“ geschrieben haben, dann wäre Höcke von Heise abhängig, oder um es deutlicher zu sagen: Thorsten Heise könnte Björn Höcke erpressen. Heise würde das nichts kosten, er müsste nur seine Aussage revidieren. Für Höcke wäre es das Aus: Er würde aus der AfD geschmissen und könnte auch nicht zurück in den Schuldienst.

Wenn Björn Höcke hinter dem Pseudonym „Landolf Ladig“ steckt – und das ist die plausibelste Erklärung für alle „Überzufälligkeiten“ – dann hätte Thorsten Heise, also der rechte Rand der NPD die AfD in der Hand. Und das wäre nicht nur hinsichtlich der politischen Ausrichtung der AfD problematisch, sondern auch weil Björn Höcke im NSU-Ausschuss des Thüringer Landtages sitzt.

 

 

 

 

 

 

51 Kommentare

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  1. Steiner

    Lieber Herr Kemper,

    bleiben Sie bitte weiterhin auf den Spuren der Zwielichtgestalt. Dieses Jahr 2016 wird interessant und die Zeit der Auseinandersetzungen mit den Rechten wird härter.

    Vielen Dank für Ihren neuesten Artikel und herzliche Grüße.

  2. Richard Gebhardt

    Lieber Andreas Kemper,

    danke für die freundlichen Worte – und danke für die minutiöse Recherche, der ich an dieser Stelle einmal öffentlich Respekt zollen will! (Wäre ich auf Facebook, würde ich den Beitrag glatt liken…) Aus meiner Sicht ist die hier vorgelegte Argumentation zwingend – kein Wunder, dass Höcke sich nicht mehr öffentlich äußern will. Zudem verdeutlicht der „Fall Höcke“ die Übergänge zwischen der „Neuen“ und den Fraktionen der extremen Rechten. Fraglich bleibt allerdings, ob Höcke über seine Provokationsstrategie stolpert – oder ob der derzeitige AfD-Vorstand Höcke seine wahrscheinliche „Ladig“-Vergangenheit nicht doch verzeiht. Nach den Übergriffen in Köln gilt er in seinem Milieu aktuell als Seher – das stärkt Höckes Position. Und sein Publikum wird sicher nachsichtig sein. Denn es ist schon bezeichnend, welch schrille & >unbürgerliche< Figuren derzeit zu den Größen einer sich radikalisierenden Rechten zählen: Ein Katzenkrimiautor, der offensichtlich an Tourette-Syndrom leidet, ein Ex-Dealer, der das "Abendland" retten will – und ein völkischer Rhetor ohne Berührungsängste zur militanten Rechten. Wir werden weiter zur Kenntnis nehmen müssen, dass sich ein großer Teil der AfD-Anhänger von kritischen Argumenten nicht irritieren lassen wird – weil diese Wutbürger einen Wortführer wie Höcke so dringend herbeisehnen.

    Für die dennoch notwendige Aufklärungsarbeit wünsche ich viel Erfolg!

    Freundlich grüßt
    Richard Gebhardt

  3. Yadgar

    Daher: wählen gehen!!! Auch wenn das Fernsehprogramm noch so schön und das Wetter noch so mies sein sollte! Wählen gehen!!! Wer nicht wählt, wählt die AfD – denn die kriegen ihre Anhänger mit Sicherheit mobilisiert!

  4. Peter Glückstein

    Lieber Herr Kemper,

    wenn die AfD in großen Teilen der Bevölkerung (noch immer) als unwählbar wahrgenommen wird, dann liegt das daran, daß besonders radikale Akteure innerparteilich inzwischen großes Gewicht erlangt haben und immer selbstbewußter und aggressiver in der Öffentlichkeit auftreten.

    Das wissen auch der Bundesvorstand und einflußreiche Kreise innerhalb der AfD. Deshalb sammelt man seit Monaten Munition um den (rechts)radikalen Flügel zu marginalisieren und seine Protagonisten – allen voran Björn Höcke – kaltzustellen und ggf. auszuschließen.

    Dank ihrer Recherchen könnte ein Parteiausschlußverfahren gegen Hecke erfolgreich sein und die AfD (als Wolf im Schafspelz) fortan größere Unterstützung generieren und sich mittelfristig erfolgreich in der deutschen Parteienlandschaft etablieren.

    Daher meine These: Wer Höcke schwächt, stärkt (unfreiwillig) die AfD. Anders ausgedrückt: gäbe es Björn Höcke nicht, der Verfassungsschutz müßte ihn erfinden!

    Mit freundlichen Grüßen,
    Peter Glückstein

    • Andreas Kemper

      Lieber Herr Glückstein,

      dass kann natürlich so sein. Wenn es so wäre, sollte dann die Konsequenz sein, die Vergangenheit und die Ideologie von Höcke nicht aufzudecken?

      Allerdings glaube ich auch nicht, dass Höcke allein aus der AfD herausgeworfen werden kann. Höcke ist Bestandteil eines dichten Netzwerkes. Seine Landesfraktion steht nicht komplett hinter ihm, aber einige sehr wohl. Höcke ist der Sprecher der Erfurter Resolution. Er hat viele JAler auf seine Seite (u.a. Markus Frohnmaier) und natürlich die Patriotische Plattform. Höcke ist keine Randfigur in der AfD.

  5. Oliver

    Björn Höcke und Peter Sloterdijk beziehen sich beide übrigens in ihrer Kriktik der derzeitigen Flüchtlingspolitik auf Heidegger, den Autor der ‚Schwarzen Hefte‘. Sloterdijk lehnt sich mit dem Begriff der „Grenzenvergessenheit“ an Heideggers Begriff der „Seinsvergessenheit“ an.
    Quelle: http://www.tagesspiegel.de/kultur/botho-strauss-ruediger-safranski-peter-sloterdijk-deutsche-denker-gegen-angela-merkel/12907680.html
    Björn Höcke wurde Ende November auf dem AfD Parteitag in folgender Weise zitiert:
    >>Und Höcke wird auch ein Mann der klaren Worte bleiben“, sagt er (Höcke). „Wir müssen als Deutsche fragen, wer wir sind“, sagt er. „Wir brauchen ein Ja zum Wir.“ Das deutsche Volk müsse sich von der „Zeitgeistmatrix“ lösen, es müsse aus seiner „Seinsvergessenheit“ heraustreten und stattdessen wieder seiner „Seinsordnung“ näher kommen. „Ja, das ist Heidegger.“<<
    Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/die-afd-feiert-ihre-einheit-auf-dem-bundesparteitag-13939205-p3.html
    (Heidegger war der einzige Philosoph, der 1933 in Freiburg in NS-Uniform auftrat.)

    • Andreas Kemper

      Höcke warf auch mir „Seinsvergessenheit“ vor (siehe Rede in Eppelheim) – tatsächlich scheint aber Höcke „seinsvergessen“ zu sein und nicht ich. Ich gebe zu, dass ich Heidegger nicht gelesen habe und auch nicht vor habe, Heidegger zu lesen. Ich beziehe mich jetzt einfach mal vertrauensvoll auf diesen Beitrag zu „Höcke und Heidegger“: http://www.hoheluft-magazin.de/2015/12/hoecke-und-heidegger/ Höcke hatte zuvor bereits ein Hegel-Zitat ins Gegenteil verkehrt. https://www.youtube.com/watch?v=tQhHdu_K0-Y

      • Oliver

        Der Aufzeichnung der Eppelheimer Rede ist abzulauschen, dass auch Höckes Publikum mit Begriff „seinsvergessen“, den Höcke gegen Dich wendet, nichts anzufangen weiß. Vermuten läßt sich aus dem Zusammenhang dass Höcke, hier den Gebrauch eine abgehobene, wissenschaftliche Sprache meinte. Eine Bedeutung von „Seinsvergessenheit“ bei aller tiefraunenden Unklarheit Heideggers ist sicherlich ein Vergessen des Unsprungs, der Ursprünglichkeit. Genau das ist bei Deinem wissenschaftlichen Erkundungen und Entdeckungen ja gerade nicht der Fall, da Du ja die biografischen Quellen Deines wissenschaftlichen Strebens explizit ausweist, was Dir Höcke unverschämterweise auch noch vorwirft. Bestimmt hat Daniel Pascal Zorn vom Hohe-Luft-Magazin recht, wenn er in Höcke nur ein Stichwortbenuzter sieht, wenngleich Heideggers Philosophie Höckes Mentalität ansprechen dürfte, da – erst recht nach der Veröffentlichung der ‚Schwarzen Hefte‘ . immer mehr Philosophen Adornos Diktum über sie teilen: dass sie „bis in ihre innersten Zellen faschistisch“ sei.

        Fussnote zur Erklärung der Heideggerschen Philosophie
        Eine kluge Anmerkung zur Philosophie Heideggers fand ich mal bei Jan Philipp Rensmann: Heidegger sei der einzige Philosoph, der seine Kalauer ernst nimmt. Untermauert wurde das durch Erinnerungen einer Urgrossnichte Martin Heideggers: Demnach war das witzig kalauernde Original sein nicht nur in der Fasnacht predigender Bruder Fritz Heidegger. Über ihn schrieb die Urgroßnichte: >>Stallgebunden und schollentreu. Nicht nur für die Philosophie des großen Heidegger war Herkunft gleich Heimkunft.Auch Fritz’ Gedanken- und Wortschöpfungen drehten sich um die Treue zum Boden, dem man entstammt. (…) Hast du, Onkel Fritz, hat dein erzwungener und doch großartiger Umgang mit den Wörtern deinem Philosophenbruder nicht vorgemacht, was er dann zur Methode erhob? Stelltest du im Mund nicht dasselbe an, wie er auf dem Papier? Du dehntest die Wörter, zerbrachst sie, um sie neu zusammenzufügen, erfandest nie dagewesene Wortgebilde, fügtest Präfixe ein, die sonst keiner gebrauchte. Jedes Wort wurde abgeklopft auf einen Sinn dahinter. Du warst weniger dunkel in deinen Wortdeutungen als Martin, der es mit seiner „Steigerung ins Einfache“ fertigbrachte, aus dem gewöhnlichsten Wort einen Geheimnisträger des Tiefsinns zu machen. Hättest du jemals so etwas gesagt: „Das Waltende des Wortes blitzt auf als die Bedingnis des Dings zum Dinge“? Das hättest du nicht.<<
        Und sie gibt zur Kostprobe auch ein Beispielkalauer von Heideggers Bruder Fritz:
        „Die Überzeugungen“, heißt es 1948 in der Fasnachtsrede, „dieses Wort ist eine einzige große Blasphemie und Korruption. Wenn wir sagen: Mann und Weib zeugen ein Kind, so ist uns der Sachverhalt ohne weiteres klar. Würde man aber von heute ab plötzlich sagen: Mann und Frau überzeugen ein Kind, was wäre das? Unwillkürlich würde man sagen: Da gäbe es ja lauter Idioten.“
        Quelle: http://www.zeit.de/1989/39/da-da-da-sein

  6. Telipinu Hatti

    „Ladigs“ Artikel 2006 und Höckes JF-Leserbrief 2008 klingen sehr ähnlich. Der ganze Ton, die für Rechtsextreme sehr komplizierte Schreibweise, der Jargon der intellektuellen Neurechten (nicht der Skins), auch die meisten Thesen, stimmen überein.

    „Ladig“ verherrlicht aber, anders als Höcke, die NS-Wirtschaftspolitik und behauptet, dass die Weltkriege mehr oder weniger ökonomisch motivierte Präventivschläge gegen Deutschland gewesen seien. Ladigs These, dass Hitler Deutschland aus dem Goldwährungs-System „befreit“ habe und darum bekämpft worden sei, ist unter Rechtsextremen weit verbreitet, wenn auch durch die Zahlen klar widerlegt: Deutschland war 1939 vollkommen überschuldet und konkursreif.

    Die entscheidende Frage ist doch: Sieht Höcke das mit der „erfolgreichen“ NS-Wirtschaftspolitik auch so?

    • Andreas Kemper

      Die Artikel (drei) von „Ladig“ sind nicht von 2006, sondern von 2011/2012, also kurz vor der Gründung der AfD.

      Ich bin ja ausgerechnet über den Begriff „organische Marktwirtschaft“ von Björn Höcke auf „Ladigs“ Artikel gestoßen. Und es sind ja die Wirtschaftsthesen von Höcke von 2008, die wortwörtlich (selbst?)plagiert wurden. Höcke spricht von der „entarteten Volkswirtschaft“ und meint damit den „zinsbasierten Globalkapitalismus“. Dem wird ein gegen Materialismus und Liberalismus gerichtetes „Sitten-, Normen- und Wertgefüge“ entgegengesetzt: die deutsche Volksgemeinschaft. Auch die „dekadente Anspruchshaltung“ müsse bekämpft werden, Deutschland werde sich den „ausgeuferten Sozialstaat“ nicht mehr leisten können. Wir werden durch ein „tiefes Tal“, durch ein „Tal der Tränen“ gehen müssen. Das alles klingt nicht nur nach NS-Wirtschaftspolitik.

  7. Markierungen 03/09/2016 - Snippets linked to this post.
  8. Lasmiranda

    „Wie gesagt, ganze Passagen sind wortwörtlich von Höcke übernommen. Plagiat oder Selbstplagiat?“

    Wo genau findet man diese mutmaßlichen Selbstplagiate? Ich konnte hier auf der Seite oder bei einer anfänglichen Recherche im Netz keine Übereinstimmung entdecken.

    • Andreas Kemper

      Höckes Leserbrief in der JF von 2008 ist von „Ladig“ komplett übernommen worden. Das Plagiat findet sich im ersten Ladig-Text in ViB Ende 2011.

  9. Thomas Huber

    Werter Herr Kemper,

    Ihr detektivischer Eifer in Ehren, aber mit Zuschreibungen wie „Nazi“, „Rassist“, „Antisemit“ etc. sollten Sie vorsichtig sein. Träfe all dies beweisbar auf Höcke zu, wäre er längst angeklagt und verurteilt worden. Solange Sie nur – wenn auch starke – Indizien für eine Autorschaft im rechten Spektrum haben, bewegen Sie sich auf dünnem Eis, denn selbst die NPD ist eine zugelassene Partei, ob man das nun gutheisst oder nicht. Es ist jedenfalls nicht strafbar, mit deren Aussagen zu sympathisieren. Was genau ist also der Straftatbestand, dessen Sie Höcke „überführen“ möchten? Andersdenkende muss man in einer Demokratie ertragen. Etwas anderes sind Straftäter, aber hierfür ist die Staatsanwalt zuständig – und die hat bisher überhaupt nichts an Höcke auszusetzen. Was also wollen Sie genau?

    • Andreas Kemper

      Es ist anscheinend nicht verboten folgendes zu fordern: Die „identitäre Systemopposition“ solle sich vorbereiten, in der kommenden „Revolution“ den „Führungsanspruch“ zu übernehmen, um die „NS-Wirtschaftspolitik“ auf rassenbiologischer Grundlage wieder herzustellen. Auch wenn dies nicht verboten sein sollte, dürfte man einen Menschen, der so etwas fordert, einen Nazi nennen. Die AfD muss selber entscheiden, ob sie Mitglieder wie „Landolf Ladig“ akzeptiert.

    • Der Besserwisser

      Man kann Rassist und/oder Nazi und/oder Antisemit sein ohne sich strafbar gemacht zu haben. Denn diese Eigenschaften sind erst einmal strafbar. Also dreht es sich bei den Ausführungen von Herrn Kemper nicht darum, Herrn Höcke einer Straftat zu überführen.

  10. Guest

    Wo finden sich die Schriften „Landolf Ladigs“ in vollem Umfang? Habe im Netz gesucht, wurde allerdings nicht fündig, was mich stutzig macht, da auch hier nur kleine Ausschnitte dargelegt werden. Wäre verbunden, wenn Sie, werter Andreas Kemper, die vollständigen Schriften „Landolf Ladigs“ als Quelle zu verlinken bzw. umfassende Quellenangaben zu tätigen. Danke und frohe Osterfeiertage!

    • Andreas Kemper

      Die ersten beiden Texte von Ladig sind in Volk in Bewegung 5/2011 und 1/2012 erschienen. Die sind im Internet nicht zu finden, sondern müssen entweder beim Verlag oder bei der Nationalbibliothek in Frankfurt a.M. bestellt werden. Sie lassen sich aber – so weit ich weiß – in Frankfurt auch einsehen.

      • Guest

        Woher stammt denn der abfotografierte Ausschnitt? Wieso ist dieser beschnitten bzw. was genau sagen die Markierungen aus?

      • Andreas Kemper

        Der Abschnitt ist aus Volk in Bewegung. Es wäre eine Copyright-Verletzung, wenn ich den ganzen Artikel ins Netz stellen würde. Die Markierungen zeigen zum einen die NS-Verherrlichung, zum anderen die identischen Passagen aus dem Leserbrief von Björn Höcke drei Jahre zuvor.

  11. Guest

    Aber wieso werden denn Sätze nur in Teilen hochgeladen, anstatt sie in ihrer Gesamtheit abzufotografieren? NS-Verherrlichung kann ich explizit nicht auf dem ab abfotographierten Schnipsel erkennen, könnten Sie mir das bitte genauer erläutern? Wobei ich, zugegebenermaßen, obwohl ich solche politischen Thematiken „nur“ aus privatem Interesse verfolge, mir auch nicht erlauben möchte, jemanden u.a. NS-Verherrlichung vorzuwerfen, aufgrund von in der Mitte abgeschnittenen Sätzen
    Ich verstehe den Aspekt mit dem Copyright und weiß, dass es auch viele andere Faktoren gibt, welche Sie hinsichtlich dem Gesamtthema benennen; allerdings beziehe ich mich mit diesem Kommentar einzig und allein auf das Foto in diesem Beitrag.

      • Guest

        Ich fasse es kurz nochmal zusammen: Für den Leser ist es wenig ergiebig, dass nur ein (zufällig ausgewählter?) Schnipsel eines Artikels abfotographiert wurde. Ich hätte mir gewünscht, dass im Blogeintrag besser ersichtlich ist, an welche Anlaufstelle man sich wenden muss, um die Schriften „Landolf Ladigs“ einzusehen.
        An die Nationalbibliothek in Frankfurt a.M. werde ich mich erstmal wenden, danke für den Tipp, hatte ich erst gar nicht auf dem Schirm.

  12. Alex Kasakow

    Wow, toller Text. Habe es gerade aus dem Video von Alex Benesch erfahren. Bleiben Sie dran. Mittlerweile hat sich einiges geändert, ggf. war dieser Artikel dafür verantwortlich. Grüße.

    • Andreas Kemper

      Danke! Und ich bleibe natürlich dran. Bin inzwischen auch nicht mehr der Einzige.

  13. Renate Utzschmid

    Sogar der Verfassungsschutz folgt ihren Recherchen! Sauber argumentiert.

    „Für Höcke wäre es das Aus: Er würde aus der AfD geschmissen und könnte auch nicht zurück in den Schuldienst.“

    Schuldienst nicht, AfD ginge. Die sind zu weit weg von demokratisch.

  14. Sebastian

    Gerade das Interview bei Jung & Naiv gesehen und bin sehr beeindruckt von ihrer Arbeit. Es lässt einen trotz allem mit einem faden Beigeschmack zurück. Denn trotz allem steht die AfD mit diesem Kandidaten bei 25% in Thüringen. Ist einem Viertel der Thüringer das alles einfach egal? Ist der Frust – über egal was – so groß, dass man einem waschechten Faschisten die Macht anvertrauen möchte? Was können wir tun, wenn Faschismus als Grund, einen Politiker zu wählen nicht mehr ausreicht?

  15. Bela Barney

    Hallo Herr Kemper,
    Sie haben diese Stelle von Herrn Höcke erwähnt: „Die „identitäre Systemopposition“ solle sich vorbereiten, in der kommenden „Revolution“ den „Führungsanspruch“ zu übernehmen, um die „NS-Wirtschaftspolitik“ auf rassenbiologischer Grundlage wieder herzustellen.“
    Zur Argumentation mit AfD Anhängern im Umfeld wäre es sehr hilfreich solche Stellen als exaktes Zitat angeben zu können.
    Könnten Sie mir da helfen? Gerne auch mehrer Beispiele

    Vielen Dank für Ihre aufklärende Arbeit

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