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„Extrablatt“ – Zur Genese einer AfD-Parallelstruktur

In den letzten Monaten machten Plakate und Hauswurfmagazine während der Wahlkämpfe in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin zugunsten der AfD von sich reden. Die Rede ist von einer versteckten Wahlkampffinanzierung. Handelt es sich um eine AfD-Parallelstruktur und falls ja, wie ist sie entstanden?

Für die Zeitung mit dem Namen „Extrablatt“ zeichnete sich ursprünglich „Polifakt“ und Josef Konrad zuständig. Und „Polifakt“ entstand Mitte 2015 als Teil einer internen AfD-Kampagne. Die Flügelkämpfe der AfD hatten im Sommer 2015 ihren Höhepunkt erreicht. Die Transatlantisch-neoliberale Strömung um Bernd Lucke und Hans-Olaf Henkel hatte sich in der Gruppe „Weckruf 2015“ gesammelt.

Im Juni 2015 präsentierte Beatrix von Storchs Internetpräsenz „Freie Welt“ erstmals das Magazin „Polifakt“ als „Antwort auf Luckes ‚Weckruf 2015′“. Verantwortlich war ein Josef Konrad aus Bayreuth, der in der bayerischen AfD aktiv gewesen ist. Zu dem Zeitpunkt hatte das Magazin allerdings schon in Leipzig eine Büro-Adresse in Leipzig. Da das Blatt nicht mit AfD-Geldern finanziert werden konnte, musste eine Parallelstruktur aufgebaut werden. Wer organisierte diese Kampagne?

Der Landesvorstand der AfD in Bayern war bis zum Sommer 2015 dominiert vom Lucke-Flügel. Nachdem diese Strömung die AfD verließ, wurde Petr Bystron Landeschef der AfD in Bayern. Heute rühmt er sich, dass sein „Team“ die Kampagne vorbereitet habe, die schließlich zum Ausscheiden des Lucke-Flügels führte.

Petr Bystron gibt auf der Seite des AfD-Landesverbandes Bayern an, Kopf eines Teams gewesen zu sein, welches eine interne Kampagne gegen Lucke geführt habe. Zum Team gehörte anscheinend auch Josef Konrad.

Wer also wissen will, wie die AfD-Parallelstruktur entstanden ist und wie sie sich weiter entwickelte, könnte sich bei Petr Bystron und sein „Team“ erkundigen.

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