Website-Icon Andreas Kemper

Hat die AfD eine größere Spende erhalten?

Die AfD hat nach eigenen Angaben zwischen 13.000 und 14.000 Mitglieder. Die Mitgliedsbeiträge bewegen sich zwischen 2,50 € und 10 € monatlich. Da es diese Mitgliederzahl aber erst seit sehr kurzer Zeit gibt, denn die AfD hatte ja erst Mitte April ihren Gründungsparteitag, dürfte bei  Mitgliedsbeiträgen um die zehn Euro maximal eine halbe Millionen zusammengekommen sein.

Günther Lachmann scheint in einem aktuellen Artikel für die WELT jedoch davon auszugehen, dass die AfD mittlerweil über mindestens drei Millionen Euro verfüge:

‚Wir müssen noch bekannter werden‘, sagt Petry. Erreichen will die AfD dies in den letzten vier Wochen des Wahlkampfes mit Informationsständen, TV-Werbespots und Internet-Kampagnen. Insgesamt stehe der jungen Partei ein siebenstelliges Wahlkampfbudget zur Verfügung. ‚Wir haben immer gesagt, wenn es nicht mehr als drei Millionen Euro werden, ist es sinnlos‘, sagt Petry. Offenbar liegen sie darüber.

Sollte diese Vermutung Lachmanns richtig sein, dann stellt sich die Frage, wo mindestens zweineinhalb Millionen Euro herkommen. Es wird natürlich so sein, dass viele Mitglieder mehr als die zehn Euro monatlich abdrücken. Sie müssten aber im Schnitt mindestens das sechsfache des Mitgliedbeitrags beisteuern und zwar jeden Monat. Das wäre entweder weit über den Richtwert von 1% des Nettoeinkommens oder aber die Parteimitglieder haben im Schnitt einen Nettoverdienst von 6000 €.

Realistischer wäre, dass zwei Millionen Euro extern gespendet worden sind – vorausgesetzt die AfD habe tatsächlich über drei Millionen Euro zur Verfügung. Hier stellte sich wiederum die Frage, wie diese zwei Millionen zusammngekommen seien. Zwei Millionen Euro an Kleinspenden von Förderern und FörderInnen, die nicht Mitglied der AfD werden wollen, klingt wenig plausibel. Bliebe noch die Möglichkeit von Spenden im sechs- oder siebenstelligen Bereich. Hierfür gibt es bislang keinen Hinweis.

Sollte die AfD tatsächlich über drei Millionen Euro Wahlkampfbudget haben, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass dieses über eine Großspende ermöglicht worden wäre. Symphatisierende Multimillionäre scheint es ja zu geben.

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