Ich habe in den letzten Jahren mehrere hundert Veranstaltungen durchgeführt, die sich kritisch mit der Alternativen für Deutschland auseinandersetzen. Und ich habe einen Namensvetter, der für die Alternative für Deutschland zum Bundestag kandidiert hat. Das war für die Google-Suchmaschine wohl zu kompliziert: Sie vermischte uns. Ein krasser Skandal, der Folgen haben könnte.
Aber der Reihe nach…
Das bin ich bei einem kritischen Vortrag zur AfD:
Ich sehe nicht aus wie der typische AfD-Bundestagskandidat. Bin ich auch nicht. Im Gegenteil, ich habe bereits im Juli 2013, also schon vor der letzten Bundestagswahl, ein kritisches Buch zur AfD vorgelegt, die erste Buchpublikation zur AfD überhaupt. Entsprechend erhielt ich Hassnachrichten von den AfD-Sympathisanten.
Brisant war auch mein Recherche-Ergebnis zu Björn Höcke. Ich wies nach, dass Björn Höcke etwas mit dem Neonazi “Landolf Ladig” zu tun hat und legte genügend Indizien vor, um die These zu untermauern, dass Björn Höcke dieser “Landolf Ladig”, also ein Neonazi, ist. Bereits 2015 nahm der alte Bundesvorstand unter Lucke und Henkel meine These auf, hielt sie für plausibel und verlangte von Höcke, dies juristisch klären zu lassen, unter anderem, in dem er eidesstattlich versichern sollte, dass er nicht dieser Neonazi ist. Höcke verweigerte dies, es folgte ein Amtsenthebungsverfahren, doch damals wurde der alte Bundesvorstand abgewählt und Höcke blieb.
Zwei Jahre später, im Frühjahr 2017 startete dann der Bundesvorstand aufgrund meiner Recherchen ein Parteiausschlussverfahren gegen Björn Höcke. Im Gutachten heißt es zu Höcke, dort “AG” (Antragsgegner) genannt:
Soweit ist alles okay.
Allerdings hat sich ein Namensvetter von mir aus Paderborn als AfD-Kandidat für den Deutschen Bundestag aufstellen lassen. Das war wohl für den aktuellen Google-Suchmaschinen-Algorithmus zu schwer zu verarbeiten. In der Google-Suche wurden diese Informationen vermischt. Und man findet nun Folgendes:
Das ist mehr als ärgerlich. Ich habe bereits Anrufe erhalten mit der Aussage, dass die kritische Veranstaltung mit mir zur AfD abgesagt werden müsse, wenn Google weiterhin suggeriert, dass ich für die AfD für den Deutschen Bundestag kandidiert hätte. Für meinen Namensvetter von der AfD stellt sich ein ähnliches Problem. Es könnte sein, dass es ihm eine ganze Reihe von Stimmen gekostet hat, wenn sich seine potentiellen Wähler mein Profil durchlesen haben im Glauben, ich sei er.
Dass dann noch eine dritte Person in diese Google-Darstellung reingemischt wird, die Algebra-Bücher publiziert hat, gereicht uns zwar zur Ehre, dennoch würde ich es besser finden, wenn meine Bücher, die auch nicht schlecht sind, unter meiner Person veröffentlicht werden.
Ich bin mir nicht sicher, ob dies ein bedauerlicher Einzelfall ist. Eine Schädigung ist jetzt bereits eingetreten. Ich weiß jetzt von Veranstalterinnen, die mich auszuladen gedenken – ich weiß nicht, wie viele Veranstalter mich erst gar nicht eingeladen aufgrund dieser Google-FakeNews.
Irgendwie lustig, irgendwie aber auch nicht.
Tom
Es gibt jetzt so etwas wie einen digitalen, dialektischen Andreas Kemper, der gegen und für die afd ist und in der Synthese Bücher über Algebra schreibt.