Hans-Olaf Henkels Angriff auf Wikipedia

In seiner Handelsblatt-Kolumne hat sich Henkel diesen Montag nicht wirtschaftspolitischen Themen zugewandt, sondern dem “Beschuss der Pressefreiheit”. Als subtile Manipulation, die allerdings das Grundgesetz verletze, stellt er die Artikelarbeit zum Beitrag Eigentümlich frei dar. Es geht darum, ob eigentümlich frei als “liberal” oder als Organ der “Neuen Rechten” zu sehen ist. Besonders ins Visier geraten ist der Satz:

Die Soziologin Karin Priester sieht eigentümlich frei als ein Forum des minimalstaatlichenLibertarismus – nach den Theorien von Ayn Rand, Murray Rothbard u. a. –, der seit 2007 auch die Nähe zum Rechtsextremismus suchen würde.

Eigentümlich frei hat darauf hin in einer Kampagne “Rettet Wikipedia!” nicht nur Wikipedia-Autor_innen unter “Wikipedia-Manipualtionen” aufgelistet, sondern auch die Soziologin Karin Priester. In einem offenen Brief an den Wikipedia-Gründer Jimmy Wales wird dieser aufgefordert, “den genannten Machenschaften Einhalt zu gebieten”. Angesprochen wurde er mehrfach als Ayn Rand- und Friedrich A. von Hayek-Anhänger. Dummdreister geht es nicht. Der Wikipedia-Gründer wird aufgefordert, seine vermeintlich politische Ideologie im deutschsprachigen Wikipedia durchzusetzen.

Tatsächlich formiert sich gerade eine marktradikale Spielart der Neuen Rechten als Netzwerk hinter der von Henkel zusammengeschmiedeten Partei “Freie Wähler”. eigentümlich frei scheint nicht zu den Unterstützern der Freien Wählern zu zählen. Zu dem Hayek-Netzwerk zählt es jedenfalls. Und interessant ist auch, dass nach Aussage der VVN-BDA bei eigentümlich frei ganzseitige Anzeigen zu Degussa-Goldhandel und VermögensManufaktur erscheinen, Unternehmen, die beide zur August von Finck-Gruppe gehören. Bei der VM gab es 2011 Hausdurchsuchungen im Zuge einer von NRW gekauften CD mit Daten von Steuerhinziehern.

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