Lookism

· Allgemein

Nach dem Spiegel-Interview zur Alternative für Deutschland reagieren bestimmte Kreise in gewohnter Weise: In Ermangelung von Argumenten greift man Äußerlichkeiten an. In der Forschung zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit wird von einem Syndrom der Menschenfeindlichkeit gesprochen. Damit ist gemeint, dass Menschen, die in einem Bereich gruppenbezogen menschenfeindliche Einstellungen haben, z.B. rassistisch sind, auch in anderen Bereichen dazu neigen, Menschen abzuwerten, z.B. Frauen. Eine Diskriminierungsform kommt selten allein. Es liegt daher auch nahe, dass Rassist*innen lookistische Einstellungen haben, also Menschen abwerten, die ihrem normativen Schönheitsideal nicht entsprechen.

In verschiedenen Blogs und Foren kam es beim Versuch, gegen meine Person zu bashen, zu lustigen Verwechselungen. So hielt in den Kommentaren auf der Facebook-Seite der AfD jemand mich für Gustav Stresemann, dessen Foto dort gepostet wurde, und machte sich über vermeintlichen Rasierschaum an der rechten Wange lustig. Der Kommentator wurde zunächst darüber aufgeklärt, dass es sich um Stresemann und nicht um Kemper handelt und dann wurde richtig gestellt, dass der „Rasierschaum“ auf dem alten Foto ein für Burschenschaftler typischer „Schmiss“ sei.

Die islamhassende Seite „Political Incorrect“ hatte ein Foto von Jaron Lanier hochgeladen im Glauben, ich sei das. Ich habe ein paar von den über hundert Bashing-Kommentaren hier dokumentiert:

pi-5

15 Kommentare

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  1. alexander richert

    finden sie das nicht selber etwas peinlich, dass sie bestimmte Kommentare nicht veröffentlichen? Nun sind meine Kommentare als eher linksliberaler und AfD -Mitglied ihnen wohl nicht recht, weil sie nicht so in ihr Feind und Kampfbild passen?

    • Andreas Kemper

      Die allermeisten Kommentare, die hier geäußert werden, haben den Tenor: „Halt die Schnauze“. Ich schalte daher nur bestimmte Kommentare frei, nämlich Kommentare, die substantiell Neues bringen und hin und wieder auch Kommentare, die zeigen, wie menschenverachtend einige der AfD-Unterstützer*innen sind.

      Und ich möchte darauf hinweisen, dass die AfD-Facebook-Seite sofort meine kritischen Kommentare gelöscht und mich gesperrt hatte, ohne dass ich irgendetwas Verwerfliches gesagt hätte.

      Also beschweren Sie sich bitte zuerst bei ihrer AfD – ich bin wesentlich toleranter in meiner Veröffentlichungspraxis.

  2. Alexander Richert

    Ich teile nicht den Ton von manchen Leuten die auf der Afd -facebookseite posten.
    Genauso wenig teile ich aber ihren Ton , ihre Generalisierungen, ihre extreme einseitige Sicht der Dinge. Sie verharren in einem seltsamen schwarz -weiß Weltbild.
    Und sie picken sich nur und ausschleißlich Statements heraus, die ihnen in ihrem Kram passen, was das mit wissenschaftlicher Redlichkeit zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.

    Oder um einen aktuellen plastischen Vergleich zu wählen: wenn ich jetzt behaupten würde, die Grünen seien eine Padöphilenpartei, denn schließlich gab es entsprechende Äußerungen, wäre das genaus schlicht und unredlich. Aber vermutlich muß man heutzutage im Wahlkampf solch unredlichen Geschmacklosigkeiten bemühen. Mein Stil ist es nicht und traurig bleibt es so oder so. Zur sachlichen Auseinandersetzung das wichtige Euro-Thema betreffend, höre ich nichts, was mich wenig wundert, weil es da argumentativ sehr schwer ist die AfD -Position zu widerlegen und die Position von cdu fdp spd grünen (die ja eigentlich eine Nichtpositon ist, weil man nur dahinwurschtelt und dabei mehr und mehr Geld versenkt) zu begründen.

    Muit freundlichen Grüßen
    A. Richert

    • Andreas Kemper

      Der Unterschied besteht darin, dass die Forderungen nach sozialselektiver Demokratie kein Randphänomen der AfD sind. Schauen sie doch bitte, womit sich die wissenschaftlichen Beiräte Roland Vaubel und Jörn Kruse schwerpunktmäßig befassen.
      Roland Vaubel arbeitet seit 1989 an Konzepte für eine sozialselektive Demokratie: „Sozialpolitik kann […] einen Teil der Bürger schlechter stellen, um zugunsten anderer umzuverteilen. Ein Staat, der einen Teil seiner Bürger schlechter stellt, kann kein freiheitlicher Rechtstaat sein.“ (Vaubel 1989, 39). 2007 galt sein Interesse noch immer dem Schutz der sogenannten Leistungselite in der Demokratie. Noch immer bezog er sich dabei auf Knut Wicksell. Das ist die Lebensaufgabe von Vaubel. Seit einem Vierteljahrhundert überlegt er, wie die sogenannte Leistungselite vor der sogenannten Unterschicht durch eine Reform der Entscheidungsstruktur geändert werden kann.
      So.
      Und jetzt schauen Sie doch bitte auf die Uni-Homepage von Jörn Kruse: http://www.hsu-hh.de/kruse/index_lp7HsheMhSXHnrEN.html Das Schwerpunktthema von Jörn Kruse ist? Na? Richtig! Die Reform der politischen Demokratie.
      Dazu passend Konrad Adam: Abschaffung des Wahrlrechts für Arbeitslose. Dazu passend Hermann Behrendt: Abschaffung des Parlamentes wegen der ganzen „Arbeitsscheuen“ und „Migration der Falschen“.
      Dazu passend der Gründungstext der Zivilen Koalition und die Forderungen von Hans-Olaf Henkel an die Freien Wähler 2009.
      Das ist keine Randerscheinung.

    • sabine w (@HollyGoMadly)

      . „Zur sachlichen Auseinandersetzung das wichtige Euro-Thema betreffend, höre ich nichts, was mich wenig wundert, weil es da argumentativ sehr schwer ist die AfD -Position zu widerlegen“ das ist hier nicht das Thema. Kritik zum Thema Europa,Währung und Auseinandersetzungen mit den ( nicht genuin neuen) Positionen der heutigen AfD bzw einiger ihrer bekannteren Mitglieder wie Kruse, Vaubel, Adam ,Henkel etc gab und gibt es seit Jahren in Wirtschaftsblogs zu lesen.Dass die Positionen nicht widerlegbar sein sollen, ist Wunschdenken.Spätestens seit dem Hamburger Apell, der auch in Mainstream-Medien durch Sponsoring von Unternehmerverbänden,INSM etc publiziert und diskutiert wurde,haben interessierte ökonomische Kreise auch in blogs diskutiert und Kontroversen zu den Thesen sind auch nichts Neues. Mag sein, dass viele, die sich heute für die AfD einsetzen, das nicht wissen – dann hätten sie aber dringend sachlichen Nachholbedarf.
      Die Position „Euro-so nicht!“ vertritt die Linke auch , siehe Gysi Rede 1998. Die Kritik an der mangelnden Demokratie in den Entscheidungsverfahren ist also auch nicht neu. Die AfD möchte eine konservativ-restaurative Politik etablieren und wird nicht das geringste für den kleinen Arbeiter tun. Sie ist dem Elitismus verpflichtet und der Wohlstandserhaltung ihrer Klientel- dies spricht aus allen Publikationen ihrer staatlich alimentierten Professoren. Das Thema „Euro“ ist m.E. nur ein Vorwand, der populistisch ausgenutzt wird und ist als solches natürlich ein dankbares Thema,das viele anspricht. Die Kommentare in facebook unter diversen Themen sprechen im Übrigen ihre eigene Sprache- ein Parteiprogramm macht noch keine Partei – es sind die, die sich einsetzen , die den öffentlichen Eindruck gestalten.
      Herr Kemper ist nicht der Einzige, der sich seit langem mit dem Thema Rechtskonservatismus/Klassimus/Antifaschismus auseinandersetzt und die AfD Tendenz sieht – aber einer der Wenigen die dies öffentlich publizieren.
      Man müsste schon mit Blindheit geschlagen sein, um in Kommentaren wie folgende nicht eine eindeutige Tendenz festzustellen, wenn diese Beiträge auf facebook unwidersprochen/undiskutiert (wie so viele andere) stehenbleiben :
      “ Die Wurzel des Übels ist der Sozialstaat. Finanzielle Zuwendung ohne Gegenleistung und ohne zeitliche Begrenzung führt zum moralischen Verfall, Mißgunst und finanziellen Untergang auf beiden Seiten. Dem Geber und Nehmer. Im Großen sehen sie das ja anhand der EU. Die meisten Reichen haben ihr Geld rechtmäßig verdient und nicht auf Kosten der Armen. Im Gegenzug haben auch viele Arme ihre „Armut“ rechtmäßig verdient. Jedem steht es frei tüchtig und ehrlich zu sein und dadurch gutes Geld zu verdienen. Schauen sie sich die Sozialfälle mal an. Nicht alle, aber viele sind einfach nur faul und unfähig. Je mehr Geld sie denen geben umso schlimmer wird die Situation. Mit der Finanzmarkts- und Bankenschelte wird nur vom eigentlichen Übel abgelenkt. Und das ist der Sozialstaat der in die totale Verschuldung und Entzweiung der der Gesellschaft führt.“
      oder
      „ganz einfach im september berlin gestürmt und jeden einzelnen dieser „politiker“ live hinrichten wegen hochverrats und völkermord. danach erst mal griechenland usw gesagt das wars mit kuschel politik gibt keinen cent mehr.“ (Völkermord?)
      Nur zwei zufällig herausgepickte Kommentare. Hinzu kommen noch die vielen Kommentare in focus wiwo handelsblatt etc und im übrigen auch in rechtsradikalen blogs (PI etc) – die deutlich zeigen, welche auch rassistischen und radikalen Einstellungen vertreten werden. Wer sich dem aufmerksam widmet und Kritik übt , wird im Gegenzug diffamiert . Das kennt man aber schon aus der Auseinandersetzungen um die Sarrazin-Thesen oder um Klima-Thesen – apropos,auch die Klimaskeptiker um EIKE scheinen eine Heimat in der AfD zu finden – kurz, ein Sammelbecken.

      • Werner Hupperich

        Zunächst möchte ich anmerken, dass sich im „Lookism“ nichts weniger manifestiert, als der klassische Biologismus. Es werden zwar keine Köpfe vermessen, um genetische Minderwertigkeiten zu postulieren, aber die Methode ist substanziell identisch. Letztlich bleiben den Apologeten des [Neo-] Liberalismus, auf dessen religiösen Charakter u.a. Pierre Bourdieu ausführlich hinwies, auch wenig andere Möglichkeiten zur Verteidigung ihrer Ideologie. Empirisch eine Luftnummer, wirtschaftsmathematisch fehlerhaft und somit in ihren eigenen Prognosen zu regelmäßigen Irrtümern verdammt. Erfolgsmodelle, welche nach eigenem Anspruch unweigerlich zum „Wohlstand für Alle“ führen, sollten sich dem Publikum argumentativ schlüssig präsentieren lassen. Weil dies den Jüngern Adam Smith‘ nicht möglich ist, verlegen sie sich (bestenfalls) auf’s Esoterische, gewöhnlich jedoch auf’s Biologistische (soziale Verhältnisse als Resultat genetischer Determination) und schrecken auch nicht davor zurück, sich rhetorischer Stilmittel aus dem Baukasten der nationalsozialistischen „Blut und Boden“ Ideologie zu bedienen. Die Intention ist dabei leicht zu durchschauen und steht keineswegs im Widerspruch zu „globalisierten Märkten“: Konkurrierende Nationalstaaten sind neoliberaler „Fluch“ und „Segen“ zugleich. „Segen“ dann, wenn der eigene Souverän in der Konkurrenz obsiegt und dem eigenen nationalen Kapital profitable Rahmenbedingungen für’s Geschäftemachen bereit stellt. „Fluch“ immer dann, wenn sich das nationale Kapital in der Defensive wiederfindet. Deswegen ist mit globaler Freiheit des Kapitals auch das ziemlich exakte Gegenteil von „freiem Weltbürgertum“ (o.ä.) gemeint. Weswegen sich Neoliberale – ganz entgegen ihrer Lippenbekenntnisse – gewöhnlich keinerlei Problem damit haben, sich als stramme Nationalisten zu präsentieren.

        Weil sich jedoch – je nach konkreter Situation und Fallkonstellation – der typische Neoliberale in so ziemlich allen verfügbaren ideologischen „Schmuddelkisten“ bedient, um vermeintlich zielführende Ideologiefragmente als Ergänzung zur eigenen zu assimilieren, gestalten sich klare ideologische Zuordnungen schwierig – allerdings auch klare Abgrenzungen. Klar zuordnen lässt sich u.a. die sozialdarwinistische Weltanschauung nebst ihrer biologistischen Scheinlegitimation. „Scheinlegitimation“ deshalb, weil der behauptete „Bellum omnium contra omnes“ in der Natur nicht stattfindet. Es dominieren Kooperation und Symbiose. Die Übertragung eines ökonomischen, auf Konkurrenzkampf und Profitstreben basierenden Denkens auf die Natur ist schlicht unzulässig.

        Der von Sabine gebrauchte Begriff „Sammelbecken“ trifft insofern zwar, einerseits, durchaus zu, andererseits jedoch stellt doch gerade dieses „Sammelbecken“ die Gemeinsamkeiten derer heraus, die sich [freiwillig!] in selbigem tummeln. Hier findet eben keineswegs (zufällig..) zusammen, was ein gemeinsames Anliegen (etwa in Bezug auf glob. Erwärmung / Klimadebatte, EEG) teilt, sondern – simili similis gaudet – was ideologisch zusammen gehört. Sowohl die Intensität (der „missionarische Eifer“) der hierbei von immer gleichen Figuren zu unterschiedlichen Themenbereichen, unter Verwendung identischer [etwa biologistischer und nationalistischer] Argumentationsmuster, zeitlich extensive Propaganda und Agitation betreiben, weist Kampagnencharakter auf – und hat mit einer Gruppe von von Leuten die zufällig (und, was zu erwarten wäre, aus individuell unterschiedlicher Motivation heraus..) ein identisches Anliegen teilen, nicht das Geringste gemein. Es erschien mir angezeigt, darauf – ergänzend – hinzuweisen.

        Beste Grüße,
        Werner Hupperich

  3. christian82

    1) Sie zitieren Vaubel falsch: „Ein Staat, der einen Teil seiner Bürger schlechter stellt, kann kein freiheitlicher Rechtstaat sein.“ Dort steht aber am Ende aber gar kein Punkt! Der Satz geht noch weiter. Vollständig lautet er: „Ein Staat, der einen Teil seiner Bürger schlechter stellt, kann kein freiheitlicher Rechtstaat sein – er muß ihnen ihre Freiheit nehmen.“
    Nun, das ist unmittelbar nachvollziehbar, oder nicht? Wem etwas weggenommen wird, der hat keine freie Entscheidung mehr darüber. Da steckt keine Ideologie dahinter, es ist eine Binsenweisheit zu Beginn eines Kapitels darüber, wie die Sozialpolitik kontraproduktiven Zielen folgen kann (und damit nicht den Bedürftigsten zugute kommt).

    2) Ich verstehe nicht, weshalb Sie kontinuierlich behaupten, Konrad Adam fordere, das Wahlrecht für Arbeitslose abzuschaffen. Das ist nachweislich falsch, und als akribischer Quellenstudent wissen Sie das sicherlich. Würden Sie mir deshalb bitte Ihre Motivation erläutern, diese Unwahrheit zu verbreiten?

    3) Auf den Vorwurf der Generalisierung gehen Sie insofern ein, dass Sie 5 (fünf!) Leute erwähnen, von denen mindestens einer (Henkel) nicht mal Mitglied der AfD ist. Bei einer 15.000 Mann Partei würde ich da tatsächlich von einem Randphänomen sprechen. Jedenfalls sind die angeblichen sozialselektiven Tendenzen in der AfD nicht institutionalisiert. Ganz im Gegensatz zu den pädophilen Tendenzen bei den Grünen – denn dort gab es eine parteiinterne Pädophilen-Lobbygruppe und Pädophilie ist sogar ins NRW-Wahlprogramm 1985 eingeflossen.

    4) Selbst wenn es ein paar ungemein böse Spinner in der AfD gäbe und sie diese heimlichen Ziele hätten – so what? Spinner mit verfassungsfeindlichen Vorstellungen gibt es in jeder Partei. Durchsetzen können sie sich damit aber sicherlich nicht. Im Gegensatz zu gewaltbereiten Links- und Rechtsextremen oder grünen Pädophilen richten AfD-Theoretiker auch keinen körperlichen oder seelischen Schaden an.
    Entscheidend ist ja nun, dass die südeuropäischen Staaten wieder eine eigene Währung bekommen, damit sie endlich abwerten können und wieder international wettbewerbsfähig werden. Nur ein Armuts- und Arbeitslosigkeitsbefürworter kann dem nicht zustimmen. Soweit ich Ihre Position mitbekommen habe, müssten Sie also von der Kernforderung der Alternative für Deutschland sehr angetan sein.

    • Andreas Kemper

      Zu Punkt 1: Ich zitiere Vaubel richtig. Dass ich den erläuternden Halbsatz hinter dem Bindestrich weggelassen habe, ändert nichts an der Aussage. Ein Rechtstaat kann natürlich auch dann freiheitlich sein, wenn er bei Reichen dann Steuern erhebt, wenn diesen das nicht passt und sie sich dadurch in ihre Freiheit eingeschränkt fühlen. Ein „freiheitlicher Rechtstaat“ ist nicht von einer engen Interpretation des Pareto-Optimums abhängig. Ihnen muss doch der Unsinn von Vaubels Behauptung einleuchten: Ein Rechtstaat basiert auf dem Gewaltmonopol und Gewalt bedeutet auch immer Freiheitseinschränkung. Zu dem hat es nichts mit „Freiheit“ zu tun, keine Steuern zu zahlen. Steuern sind ein Teil des kapitalistischen Geldsystems. Man kann nicht einerseits so etwas wie Geld befürworten und andererseits Steuern ablehnen, bzw. die Steuergesetzgebung aus dem auf Mehrheitsentscheidungen basierendem demokratischen System herausnehmen. Bzw. man kann das natürlich schon – siehe Wicksell/ Vaubel – aber man muss sich dann natürlich eine Kritik ob dieser demokratiefeindlichen Einstellung gefallen lassen.

      Zu Punkt 2: Konrad Adam hat häufiger das allgemeine Wahlrecht in Frage gestellt. Der Entzug des Wahlrechts für Arbeitslose war ja nur eine Idee. In den Neunzigern plädierte er dafür, die Wahlstimmen der Eltern um die Anzahl ihrer minderjährigen Kinder zu addieren. Adam hat es nicht so mit dem allgemeinen Wahlrecht. Solange er nur Publizist war, kann er natürlich das Allgemeine Wahlrecht in Frage stellen, wie er lustig ist. Da er aber der Parteimitgründer und im dreiköpfigen Vorstand der Partei sitzt, muss diese Partei sich fragen lassen, wie sie zur Partei steht. Ich würde übrigens gerne von Ihnen wissen, wie sie die Frage von Adams Artikels „Wer soll wählen?“ beantwortet sehen.

      Zu Punkt 3: Bei den Kritikern gegen die parlamentarische Demokratie oder dem allgemeinen Wahlrecht handetlt es sich nicht um 5 von 15.000 Parteimitgliedern, sondern um führende Köpfe innerhalb einer neuen Partei, die nur über ein minimales Wahlprogramm verfügt. Was die AfD will, kann nur aus den Positionen der einflussreichen Mitglieder geschlossen werden. Adam ist Gründer und Vorsitzender. Kruse ist Landesvorstand Hamburg, Direktkandidat und wissenschaftlicher Beirat. Vaubel ist wissenschaftlicher Beirat und Direktkandidat. Behrendt ist stellvertr. Sprecher des größten LV der Afd. Einflussreiche Personen wie Henkel und Gruppierungen wie die Zivile Koalition forderten mit fast identischem Wortlaut eine Reform der politischen Entscheidungsstruktur. Hierbei geht es darum, den Einfluss der „Sozialbürokratie“ zurück zu fahren. Zu sagen, Henkel sei kein Mitglied der AfD ist richtig und zugleich ein schlechter Witz, da er die AfD natürlich repräsentiert wie sonst nur Lucke.

      Zu Punkt 4: Nicht die „paar ungemein bösen Spinner in der AfD“ sind gefährlich, sondern die Führungsriege der AfD und die Zivile Kolation. Wobei ich zugestehen muss, dass die Interpretation von „gefährlich“ im Auge der*s Betrachter*in*s liegt.

  4. Andreas Kemper

    Herzlichen Glückwunsch an Jaron Lanier für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels!

  5. TL

    Lookismus ist unschön, wenn er einen selbst trifft. Lookismus kann aber auch ganz nützlich sein. Ich versuche das einmal mit diesem Link zu demonstrieren:

    [Link enfernt]

    • Andreas Kemper

      Nein, Lookism kann nicht im Sinne eines emanzipatorischen Prozesses „nützlich“ sein. Daher habe ich den Link auch gelöscht.

  6. TL

    na dann ist es ja gut…

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