OECD: Stärkste Bildungsbenachteiligung in USA und Deutschland

Die sogenannte PISA für Erwachsene-Studie bestätigt die allererste PISA-Studie: Die Bildungskompetenzen der Deutschen liegen im Mittelfeld der OECD-Staaten, sind aber extrem abhängig von der sozialen Herkunft. Nur die USA hat eine stärkere Abhängigkeit der gemessenen Bildungskompetenz von der sozialen Herkunft ihrer Bewohner*innen als Deutschland. Im deutschen Bericht heißt es zur Bildungsbenachteiligung:

„Ein Zusammenhang, der in Deutschland über alle Altersgruppen hinweg gleichmäßig stark besteht, ist jener zwischen sozialem Hintergrund und Lesevermögen. In kaum einem anderen Land hängt die Lesekompetenz so sehr vom Bildungsstand der Eltern ab wie hierzulande: Testpersonen, deren Eltern weder Abitur noch Berufsausbildung haben, erzielen im Mittel 54 Punkte weniger als jene, bei denen mindestens ein Elternteil einen (Fach)Hochschulabschluss oder einen Meisterbrief vorweisen kann. Nur in den USA ist der Abstand noch größer (Tab. A3.8, 4/4). Dabei gehen gleiche Chancen und ein hohes Kompetenzniveau durchaus zusammen: Japan zum Beispiel vereint überdurchschnittliche Leistungen mit einer hohen Chancengerechtigkeit. In geringerem Maße gilt das auch für Australien, die Niederlande, Norwegen und Schweden.“

Bildungsbenachteiligung

Bildungsbenachteiligung

In der englischsprachigen Studie zum Bildungsvergleich heißt es:

„The largest difference in both literacy and numeracy proficiency between adults with at least one parent who had high levels of educational attainment (i.e. from socio-economically advantaged backgrounds) and those with both parents who had low levels of educational attainment (i.e. from sozio-economically disadavantaged backgrounds) is observed in the United States and Germany (57 and 54 points, repspectively). These are also the countries with the lowest average literacy score among adults with neither parent having attained upper secondary education.“ („Der größte Unterschied in den beiden Fertigkeiten Schreiben und Rechnen zwischen Erwachsenen mit mindestens einem Elternteil, der einen hohe Bildungsstand (sozioökonomisch privilegierter Hintergrund) hat, und solche mit beiden Eltern, die ein niedriges Bildungsniveau (sozio-ökonomisch benachteilige Hintergründe) haben, ist in den Vereinigten Staaten und Deutschland (57 und 54 Punkte) beobachtet worden. Dies sind auch die Länder mit der niedrigsten durchschnittlichen Punktzahl im Schreiben bei den Erwachsenen, deren Eltern keinen Sekundarstufe II-Abschluss erreichten.“) (OECD Skills Outlook 2013, S. 113)

Die neue OECD-Studie reiht sich also ein in einer Reihe dutzender von Studien, die belegen, dass in Deutschland gegen das Grundgesetz verstoßen wird. Niemand darf aufgrund seiner sozialen Herkunft benachteiligt werden. Diese Benachteiligung wurde vor mehr als zehn Jahren mit der ersten PISA-Studie konstatiert. Sie hätte zu einem sofortigen und verantwortlichen Handeln führen müssen. Stattdessen wurde mit der Einführung der nachhaltigen Familienpolitik das sozialkompensatorische Erziehungsgeld für ärmere Familien gestrichen. Mit dem Bologna-Prozess wurde das Hochschulsystem mit dem Bachelor-Master-Übergang selektiver gestaltet – die dort geforderte „Soziale Dimension“ wurde nicht mal ansatzweise umgesetzt. Im Schulsystem ist durch verschiedene Maßnahmen (G8) der Bildungsauftrag der Schule zunehmend auf außerschulische Nachhilfe ausgelagert worden. Es gilt nach wie vor, was in einer UNICEF-Studie Disadvantages in Rich Nations bereits vor zehn Jahren benannt wurde mit den Worten: „Germany: Children Sorted For A Life„.

Bildungsbenachteiligung und Einkommens-, Arbeitslosigkeits-, Gesundheits-, Partizipationsfolgen

Da dieser Zusammenhang so eng und schwer veränderbar ist, wurde oftmals versucht, die Konsequenzen dieses Zusammenhangs zu bagatellisieren. So könne man niemanden vorschreiben, studieren zu müssen. Außerdem hätten wir in Deutschland eine duale Ausbildung, auch wenn es einen großen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildung gäbe, so könnten dennoch auch diejenigen mit sogenannter „niedriger“ Herkunft in Deutschland Karriere machen. Und eine Handwerkerlehre sei ja nicht schlimmer als eine Unikarriere. Auch hier hat die OECD-Studie Abhängigkeiten untersucht. Danach ist nicht nur der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungskompetenz höher als allen anderen Staaten (außer der USA) in den Industriestaaten, sondern in Deutschland gibt es zudem einen überproportional engen Zusammenhang von Bildungskompetenz und Einkommen und Arbeitslosigkeit:

„PIAAC bietet nicht nur eine Bestandsaufnahme über die Kompetenzen Erwachsener, die Studie erfasst auch, wie und wo spezifische Fähigkeiten im Leben der Menschen eine Rolle spielen. Was Menschen können und wie sie ihr Können umsetzen, beeinflusst ihre Lebensqualität entscheidend. So ist etwa der mittlere Stundenlohn von Arbeitskräften, die in der Lage sind, beim Lesetest komplexe Schlussfolgerungen zu ziehen und Argumente zu prüfen (Stufe 4/5), im OECD-Schnitt über 60 Prozent höher als der von Arbeitskräften, die lediglich die Kompetenzstufe 1 oder weniger erreichen. In Deutschland und Österreich ist dieser Zusammenhang sogar noch stärker ausgeprägt als in vielen anderen Teilnehmerländern (Abb. 6.4). Auch die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen eine Arbeit haben, steigt mit den Kompetenzen. Für Testpersonen, die im Lesen Stufe 4 oder 5 erreichen, ist sie im OECD-Schnitt fast doppelt so hoch wie für jene auf Stufe 1, in Deutschland liegt sie fast vier Mal höher.“

Das heißt, in Deutschland mulitipliziert sich die Benachteiligung aufgrund der sozialen Herkunft. Die Abhängigkeit der Bildungskompetenz von sozialer Herkunft ist sehr eng und die Abhängigkeit von Wohlstand von der Bildungskompetenz ist ebenfalls sehr eng. Bliebe noch die Ausrede, dass viel Geld und gute Arbeit allein nicht glücklich mache. Hierzu hat die OECD-Studie ebenfalls geforscht und auch hier zeigen sich Abhängigkeiten:

„Auch jenseits von Einkommen und Beschäftigung beeinflussen die Fertigkeiten der Menschen die Gesellschaft. Probleme mit der Gesundheit etwa melden Personen mit niedriger Lesekompetenz in Deutschland häufiger als in allen anderen Ländern. Auch fühlen sie sich eher als Objekt, denn als aktive Gestalter politischer Prozesse. Zudem beteiligen sich Testpersonen mit geringem Leseverständnis seltener an Vereins- oder ehrenamtlicher Arbeit und begegnen ihren Mitmenschen öfter mit Misstrauen.“

Das heißt, bildungsentfernte Menschen in Deutschland sind häufiger krank als bildungsentfernte Menschen in allen anderen Ländern. Und sie partizipieren weniger an politischen Prozessen. Und sie haben häufiger Misstrauen gegenüber anderen Menschen – wer kann es ihnen verdenken, wenn wir berücksichtigen, dass sie nicht nur benachteiligt, sondern in den Medien und durch Politikersprüche massiv gebasht werden.

Bildungsentfernung/ Bildungsbenachteiligung/ Bildungsbarrieren

Diese Resultate zeigen, dass sich in der Bildungspolitik nicht viel geändert hat. Es liegt nicht einfach ein „Bildungsversagen“ der Arbeiter*innenkinder oder deren Eltern vor. Die Diskriminierung ist klar zu benennen, es geht um Bildungsentfernung von Schüler*innen aus dem Bildungsystem, um vielfach nachgewiesene Bildungsbenachteiligung bei gleichen Kompetenzen, um künstlich gesetzte und massiv verteidigte Bildungsbarrieren.

Wichtig ist wie in allen Fällen von Diskriminierung, dass sich die Betroffenen politisch zusammenschließen. In den Vereinigten Staaten und in Deutschland existieren informelle Gruppen von Working Class/ Poverty Class Academics. die sich über Benachteiligungen austauschen. Zudem gibt es vereinzelt autonome Referate von studierenden Arbeiter*innenkindern wie in Wiconsin oder in Münster. Diese sind vereinzelt und erhalten kaum Unterstützung von Medien und Institutionen. In den Medien finden eher unpolitische Organisationen wie Arbeiterkind.de oder entsprechende Hilfsprogramme Gehör und diese erhalten auch Preise aus der Wirtschaft oder Einladungen zu Kongressen. Hilfsprogramme, die von Defizitansätzen bei Arbeiter*innenkindern ausgehen, sind jedoch bestensfalls Tropfen auf heiße Steine, sie beruhigen das Gewissen, kehren aber schlimmstenfalls auch Ursache und Wirkung um. Arbeiter*innenkinder werden aus dem Bildungssystem entfernt, am sogenannten ^Bildungsaufstieg^ gehindert, weil es um die Privilegiensicherung von Akademiker*innenkinder geht. Vor allem dann, wenn Einkommen, gute Arbeit, Gesundheit und politische Partizipation so eng an Bildungskompetenzen gekoppelt sind, wie in Deutschland. Daher müssen sich Arbeiter*innenkinder zusammenschließen, Vollversammlungen an Hochschulen durchführen, eigene institutionelle politische Vertretungen an Hochschulstandorten durchsetzen, Netzwerke aufbauen. Dies soll nicht ein Abschieben der Verantwortung der politischen Arbeit an die Betroffenen sein. Verantwortlich für die Umsetzung der grundgesetzlicher Forderung, dass niemand aufgrund seiner sozialen Herkunft benachteiligt werden dürfe, sind alle. Hier sind auch die Gewerkschaften und Gewerkschaftsstiftungen gefordert, die politische Selbstorganisierung von Arbeiter*innenkindern zu fördern. Bislang gab es von der Seite trotz vielfacher Nachfrage keine Unterstützung. Anscheinend sind allen Institutionen politische Selbstorganisierungen von Arbeiter*innenkindern unheimlich, könnten sie sich doch die Sprecher*innenpositionen aneignen und nicht mehr nur Objekte sein, über die man spricht.

Adressen zur Selbstorganisierung

Vor über zwanzig Jahren haben sich in den Vereinigten Staaten Akademiker*innen mit sogenannter ^niedriger^ sozialer Herkunft zusammengeschlossen, um sich über Bildungsbenachteiligungen auszutauschen. Sie führen einmal im Jahr einen Kongress durch. Während eines Kongresses am Institut für Soziologie der Uni Münster kam es zur Etablierung eines deutschsprachigen E-Mail-Verteilers von Working Class/ Poverty Class Academics:

Im Münster feiert aktuell die einzige politische Selbstorganisierung von studierdenden Arbeiter*innenkindern ihr zehnjähriges Jubiläum. Nach vielen politischen Kämpfen zur Anerkennung des Referates wurde es schließlich vom Studierendenparlament in der Satzung verankert und nach Reibereien mit dem Rektorat auch von der Hochschulseite anerkannt. An der letzten Vollversammlung von studierenden Arbeiter*innenkindern, die aus ihren Reihen Referent*innen für ein Jahr wählen, waren sechzig Studierende anwesend. Obwohl das Referat nachgefragt ist und einmalige Arbeit leistet (auch für die Situation von Schüler*innen, z.B. im Kampf gegen das Abschaffen von Stadtteilbibliotheken), wurde bislang noch kein zweites in der Bundesrepublik eingerichet:

Genau so marginalisiert wie die politsiche Selbstorganisierung von Bildungsentfernten/ Bildungsbenachteiligten ist die Benennung dieser Diskriminierung: Klassismus. Klassenbezogene Benachteiligungen – wie etwas Obdachlosen- und Arbeitslosendiskriminierung oder Benachteiligung aufgrund der sozialen Herkunft – kommen in den Europäischen Antidiskriminierungsrichtlinien und dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz nicht vor. Auch der entsprechende Forschungsansatz, Klassismusforschung, ist in der Forschung vor allem in Deutschland marginalisiert. Ein Institut für Klassismusforschung, welches sich im Aufbau befindet, soll dies ändern:

Diese Ansätze brauchen Unterstützung.

10 Kommentare

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  1. franzferdl

    lieber andreas kemper,
    mich wundert sehr, wie widerspruchslos und positivistisch dieses offensichtlich immer weiter expandierende evaluations- und konkurrenzdispositivs namens PISA (ob für erwachsene oder kinder) hier thematisiert wird. ich bin mir sogar sehr sicher, dass Dir nicht entgangen ist, welch unrühmliche rolle die OECD im zusammenspiel mit vielen anderen supra- oder nationalstaatlichen ideologie-fabriken bei der durchsetzung und durchdringung der gesellschaft mit neoliberalistischen denkweisen spielt.
    inhaltlich ist das zudem alles soziologisch uralter wein, der nun abermals in einen neuen medienwirksamen schlauch um- und abgefüllt wird, um die nach neusten ranking-materialien dürstenden journalisten und rezipienten bis zur besinnungs- und kritiklosigkeit darin zu tränken. macht- und herrschaftssoziologisch wiederholt und verlängert sich lediglich das, was die OECD schon immer macht: auf der grundlage vermeintlich objektivistischer datensätze normativistische aussagen zu treffen, um individuelle und kollektive subjekte in künstlich arrangierte vergleichslandschaften hineinzupressen – mit dem ziel der übernahme ihrer ökonomistischen agenda als dringlich angeratene subjektivierungstechniken im sinne ihres „naming-and-shaming“-prinzips.
    als herrschaftsinstrument des neoliberalismus sei nicht nur auf die schriften richard münchs zum thema verwiesen, sondern etwa auch auf die einlassungen von jochen krautz, z.b. hier: http://www.heise.de/tp/artikel/40/40010/1.html oder den darin verlinkten älteren faz-artikel.
    lange rede, kurzer sinn: müsste dieses vor trivialität triefende dispositiv nicht viel eher gegenstand des untersuchungsinteresse und des eigenen gesellschafts- & kulturkritischen einsatzes sein? müsste nicht viel eher auf das schleichende gift solcher heutzutage industriell verfertigten statistik- und phrasenproduktionen verwiesen werden, die ihre studienergebnisse als vermeintlich objektiven abdruck der gesellschaftlichen wirklichkeit verkaufen?
    beste grüße
    franzferdl

    • Telipinu Hatti

      Da die OECD die Bundesländer, in denen Gesamtschulen dominieren, nicht als gerechter einstuft (wäre auch Unsinn), halte ich sie nicht für ideologiebelastet. An den IGSen besteht eine größere Ungleichhheit der Bildungschancen als im dreigliedrigen Schulsystem, auch laut OECD.

      Und die USA haben ein reines Gesamtschulsystem und werden von der OECD ebenfalls als ungerecht eingestuft.

      Dass die Briten mit ihrem Dualismus aus Gesamtschulen und Privatschulen nicht schlechter dastehen, liegt daran, dass dort Arbeiter und Mittelklasse nur die Gesamtschule haben und die guten Schulen sehr teuer sind. Für die Zukunft eines Landes noch verhängnisvoller.

      • Andreas Kemper

        Gesamtschulen sind in der Regeln keine „Schulen für alle“, sondern quasi gegliederte Schultypen in einem Gebäude, also mit einer internen Gliederung statt einer externen. Vorbild wären hier die finnischen Schulen. Unbezweifelbar findet am Übergang von den Grundschulen zu den weiterführenden Schulen in Deutschland eine extreme Selektion aufgrund der sozialen Herkunft statt. Die Folgen (Gratifikationskrisen) sind auch bekannt.

  2. Apfelmännchen

    wisst ihr, was ich nicht verstehe ? warum in diesem Land immer jeder die Schuld bei jemand anderem sucht. Die Wahlen haben es doch gezeigt: Die Mehrheit der Deutschen wünscht keine Veränderung. Jeder ist seines Glückes Schmied. Es steht jedem (wirklich jedem, auch sozial schwachen und Migranten) frei, sich mal hinzusetzen und zu lernen. Komisch, mir hat doch damals auch keiner geholfen und ich habe mich selbst hingesetzt und gelernt. Aus meiner Sicht ist das Problem in den Familien und nicht beim Staat. Solange sich die Eltern der angeblich benachteiligten nicht fürs Lernen ihrer kinder interessiern, kann kein Staat daran mit noch soviel Geld und Hilfe was daran ändern.

    • Andreas Kemper

      Hallo Apfelmännchen. Was du da schreibst, ist konzentrierter Unsinn. Zunächst mal sind Menschen soziale Wesen. Ich bin vorsichtig bei anthropologischen Aussagen, aber wir können doch wohl festhalten, dass Menschen von der Geburt an auf die Unterstützung anderer Menschen angewiesen sind. Du zeichnest das Bild eines Menschen, der wie Robinson Crusoe auf einer einsamen Insel lebt und keine Unterstützung braucht. Das ist ein irregeleiteter Schein-Liberalismus. Und obwohl ich dich nicht kenne, glaube ich sagen zu können, dass dir damals auch geholfen wurde.
      Dass jeder seines Glückes Schmieds sei, ist eine Ideologie, die von neoliberalen Milliardären unterstützt wird. Das ist bereits im pränatalen Zustand Unsinn. Kein Mensch kann beeinflussen, in welcher Gebärmutter er*sie heranwächst und ob die Mutter wohlhabend oder hungernd ist. Niemand kann sich aussuchen, wo er*sie geboren wird, in einem Bürgerkrieg, in einer Hungerzone, in einer Gated Community… Ein Referent des Arbeiter*innenkindesreferates der Uni Münster wies zudem darauf hin, dass die Metapher des „Glückschmiedes“ von der neoliberalen Ideologie nicht richtig durchdacht sei. Denn zum Schmieden braucht man eine Schmiede, also einen Arbeitsplatz, wo man „in Ruhe“ hämmern kann, ohne dass das verdammt laute Hämmern die Nachbarn stört, ein Dach über den Kopf, der vor Regen schützt, einen teuren Amboss, das entsprechende Werkzeug und eine entsprechende Schmiede-Ausbildung. Und diese Dinge scheinen nicht gleich verteilt zu sein. Du kommst also mit deiner Ideologie des Glück-Schmiedes nicht um die Frage der Gleichheit herum.
      Übrigens lernen tun wir alle. Die Frage ist, ob das, was wir lernen, sinnvoll ist. Und du hast anscheinend ganz grundlegende Dinge nicht gelernt.

      • Apfelmännchen

        Hallo Andreas Kemper, ich möchte Dir gerne widersprechen. Das was Du da zeichnest (und Dir wünschst, also eine gerechte Welt) setzt voraus, dass alle Menschen gleich sind, etwa so: gib jedem die exakt gleichen Voraussetzungen und jeder kann glücklich werden. Hier widerspreche ich. Ich habe Geschwister, die alle in der selben Gebärmutter entstanden sind und sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein Geschwisterteil davon will einfach keine Hilfe annehmen und lebt von H4 obwohl es nicht sein müsste. Die Menschen sind unfassbar unterschiedlich und was der eine als Glück oder als gut empfindet, empfindet der andere als Unglück oder als schlecht. Insofern ist jeder seines Glückes Schmied (alleine schon das Beispiel meiner Familie, alle hatten die gleichen Voraussetzungen, auch die Intelligenz ist vergleichbar, aber jeder setzt komplett anders um). Somit ist das, was Du schreibst, Unsinn und nicht das, was ich schreibe. Ich vermute: Du bist ein Einzelkind und hast keine Ahnung von den sozialisierenden Effekten in einer Familie. Nur weil Du Sozioligie studiert hast, heisst das noch lange nicht, dass Du Ahnung von sozialen Dingen hast.

  3. Zehra

    Vielen Dank für diesen guten, ehrlichen Artikel.

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